Quantum Cube
Aufgrund des U-Bahn Baus benötigt die Universität Wien einen neuen Standort für die Labore der Quantenforschung, da die Erschütterungen und Vibrationen die äußerst sensiblen Messungen verhindern. Daher wird ab 2026 im Hof 2 des Campus der Universität Wien ein neues Gebäude – der Quantum Cube – errichtet, der die störungsfreie Laborarbeit für die universitäre Spitzenforschung ermöglicht.
Der fünfstöckige Quantum Cube wird im Hof 2 auf einer seit jeher als Bauland gewidmeten Fläche errichtet. Die Grundfläche des neuen Gebäudes wird 20m x 20m sein, also insgesamt 400 m². (Insgesamt verfügt der Hof 2 über eine freie Fläche von 6.300m².) Der Planungsauftrag ist vergeben, die konkreten Planungen werden Anfang der zweiten Jahreshälfte 2025 präsentiert. Der Baustart ist für Q1/2026 geplant.
Campus und Quantum Cube
Wesentliche Projektvorgabe war, Biodiversität und Klimaschutz bei der Gesamtgestaltung am Campus umzusetzen. Begleitend zur Errichtung des Quantum Cube in den einzelnen Höfen werden daher Entsiegelungsmaßnahmen vorangetrieben. 2024 wurden bereits ca. 290 m² neue Grünflächen geschaffen (Hof 3 & Hof 5). 2025 werden weitere 196 m² entsiegelt (Hof 7). Darüber hinaus ist in Hof 1 die Entsiegelung einer zusammenhängenden Fläche von über 600m² Fläche geplant.
Folgende Vorgaben werden in der Umsetzung des Quantum Cube berücksichtigt:
- Optimierung der Gebäudehülle, um den außeninduzierten Heiz- und Kühlbedarf gering zu halten
- Verwendung von energieeffizienten Systemen, um den Strombedarf zu senken (LED-Beleuchtung, Warmwasserdurchlauferhitzer)
- Begrünung der Fassade (Sockelgeschoße)
- Begrünung des Daches (soweit es technische Aufbauten zulassen)
- Versickerung des Regenwassers auf Eigengrund, sofern geologisch möglich
- Verwendung von wassersparenden Armaturen
- Prüfung über die Möglichkeit zur Aufstellung von PV-Modulen
- Langlebigkeit der verwendeten Materialien für niedrige Wartungs- und Instandsetzungskosten
- Möglichst hoher Anteil von ökologischen Baustoffen
Die Umsetzung der Maßnahmen ist von der technischen und budgetären Machbarkeit abhängig.
Entsiegelung und Beibehaltung des Campus-Flairs
Dem Aspekt der Bodenversiegelung wird ein besonderes Augenmerk geschenkt. Begrünung des Daches und Versickerung von Regenwasser sind Projektvorgaben (siehe oben). Was an Liege- und Aufenthaltsfläche durch den Quantum Cube verloren geht, wird in angrenzenden Höfen durch Entsiegelungsmaßnahmen neu geschaffen werden. Unter anderem ist im Hof 1 die Entsiegelung einer zusammenhängenden Fläche von über 600 m² geplant.
Bäume und Sträucher am Baufeld bzw. im Umfeld werden soweit als möglich beibehalten. Bei der Auswahl von Ersatzpflanzungen werden die Expert*innen des botanischen Gartens beigezogen. Das bestehende Naturdenkmal, der Judasbaum, wie auch der japanische Garten werden während aller Baumaßnahmen mit besonderer Sorgfalt geschützt und bleiben selbstverständlich erhalten.
Der Campus der Universität Wien
Der Campus der Universität Wien ist Arbeitsplatz für viele Universitätsangehörige, zugleich aber auch Grünoase inmitten der Stadt und ein Ort der Begegnung von Öffentlichkeit und Wissenschaft. 16 Institute der Philologisch- und der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, das Hörsaalzentrum, zahlreiche Serviceeinrichtungen für Studierende, die Weiterbildung mit Postgraduate Center und Sprachenzentrum sowie Geschäfte, Büros und Gastronomiebetriebe prägen den Campus als einen Ort mit vielen Gesichtern. Im Campus, der insgesamt eine Fläche von 96. 000m² hat, finden Studierende, Mitarbeiter*innen, aber auch die Wiener Bürger*innen in über zehn Innenhöfen Grünflächen und Erholung. Die Ansiedlung naturwissenschaftlicher Spitzenforschung erweitert die Vielfalt der Disziplinen und verstärkt den möglichen Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Dem Aspekt der Biodiversität wurde am Campus schon immer große Aufmerksamkeit geschenkt (eigener Universitätshonig, Wildbienen, Nistkästen, Beteiligung am Projekt „Blühendes Österreich“ etc.) und für die Zukunft ist eine Ausweitung entsprechender Initiativen geplant.
Parallel zum Bauprojekt des Quantum Cube wird an der Gestaltung und Schaffung des Campus 2030 weitergearbeitet. Dabei geht es darum, den Freiraum am Campus modern und funktional weiterzuentwickeln. Biodiversität und Klimaschutz sollen bei allen Projektvorhaben als wesentliche Leitlinien dienen.
Quantenforschung an der Universität Wien
Die Quantenforschung an der Universität Wien ist ein international erfolgreicher Spitzenforschungsbereich, was zuletzt auch der Nobelpreis an Anton Zeilinger belegt. Erschütterungen, Schwingungen und elektromagnetische Einflüsse stören die hoch sensible Labortätigkeit. Ein störungsfreier Betrieb der Labore ist in den bestehenden Gebäuden der Fakultät für Physik nicht mehr gegeben. Der Quantum Cube wird die Forschungsbereiche der Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation beherbergen. Mit der Projektumsetzung wird die Quantenforschung der Universität Wien international weiter am Erfolgspfad bleiben.