Erlesenes Erforschen Rückblick 2020-2022


Wintersemester 2022

Leere Bibliotheken, volle Trefferlisten? Akademisches Lesen im Kontext der Digitalisierung

Die Lesesäle der Universitätsbibliotheken beginnen sich langsam wieder zu füllen – und wie schon vor der Pandemie am meisten in der Prüfungszeit.

Sind aus den früheren Lesesälen über die Jahre Lernsäle geworden? Haben sich die Arbeitstechniken von Studierenden und Forschenden gewandelt, weil ohnehin der Großteil der relevanten Literatur online [mehr...]

Ruhe in Frieden? / Počivaj v miru? Wie das Slowenische auf Kärntens Friedhöfen verschwand

Die Friedhöfe Südkärntens erzählen die wechselvolle Geschichte dieser Region und spiegeln zugleich auch das Verhältnis der ortsansässigen Bevölkerung zur slowenischen und deutschen Sprache wider.

Auf Friedhöfen sind Erinnerungszeichen des Totengedenkens etwa in Form von Grabsteinen aufgestellt, die als [mehr...]

Meinungslenkung - zwischen Zensur und Propaganda in Geschichte und Gegenwart

Meinungslenkung in ihren verschiedensten Formen kennen wir, seit es organisierte Gesellschaften und Öffentlichkeit gibt. Abwechselnd stehen ihre unterschiedlichen Formen im Vordergrund – sei es seit der Erfindung des Buchdrucks vor allem die „negative" Meinungslenkung, die Zensur; sei es heute, vor allem aufgrund technischer Fortschritte, ihre „positive" Schwester: Propaganda, Werbung [mehr...]

Ganze Männer? Gesetze – Diskurse – Praxen. Zur Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868-1914)

Die Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn – neu perspektiviert: Im Brennpunkt stehen etwa die legistische und soziale Militarisierung vor dem Ersten Weltkrieg und der »moderne« Anspruch der k. (u.) k. Armee, eine »Schule des Volkes« sowie eine »Schule der Männlichkeit« zu sein – und zwar für alle jungen [mehr...]

Pirates and Yankees in the Atlantic World. New perspectives from American Studies

Alexandra Ganser and Stefanie Schäfer present and discuss their books "Crisis and Legitimacy in Atlantic American Narratives of Piracy: 1678–1865" and "Yankee Yarns. Storytelling and the Invention of the National Body in Nineteenth-Century American Culture" respectively. [more...]

Sommersemester 2022


Campus Medius: Was ist eine digitale Monografie?

Campus Medius erforscht und erweitert die Möglichkeiten der digitalen Kartografie in den Kultur- und Medienwissenschaften.

In der Buchausgabe (gedruckt und elektronisch als Open-Access-Monografie, De und En), dokumentiert Simon Ganahl die Entwicklung der Website campusmedius.net von einer historischen Fallstudie zur Mapping-Plattform. [mehr...]

Zipf – eine dunkle Biergeschichte?

Untersucht wird die Entwicklung der Brauerei Zipf im Rahmen der österreichischen Brauindustrie. Schwerpunkt dabei ist die Zeit des Nationalsozialismus, als der V2-Rüstungsbetrieb "Schlier" und ein KZ-Außenlager von Mauthausen den Betrieb der Brauerei maßgeblich beeinflussten.

Ausgehend von einer Analyse der Anfänge und des Wachstums der Brauerei [mehr...]

Judentum für Dummies

Judentum für Dummies ist Teil der bekannten Dummie-Reihe, die im Wiley-Verlag erscheint und versucht, komplexe Inhalte für Nichtexpert*innen zu veranschaulichen und zu erklären. Vorteile dieser Reihe sind die leichte Lesbarkeit bei gleichzeitig hohem wissenschaftlichen Anspruch (hier: zwei fachkundige Proofreader) und die gute Strukturierung.

Das Buch bietet einen Überblick über das Judentum von seinen Anfängen bis zur Gegenwart: [mehr...]

Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet

Der Spruch "Wissen ist Macht" erhält in den aktuellen Debatten um Klima und Corona neue Bedeutung: Wissenschaftliche Expert*innen sollen uns bei der Lösung komplexer Probleme zur Seite stehen. Doch welche Rolle spielen Zahlen und Fakten bei politischen Entscheidungen?

Alexander Bogner erklärt, warum zur fundierten Meinungsbildung [mehr...]

Louise Robert: Vivre libre ou mourir!

Louise Robert gilt nach derzeitigem Forschungsstand als erste politisch journalistisch tätige Frau ihrer Epoche. Sie war Herausgeberin und erstgenannte Redakteurin der »Mercure national«, die im Zeitraum von April bis Juli 1791 täglich erschien.

In den Erscheinungszeitraum fielen einige der folgenreichsten Ereignisse der Revolution: Vom gescheiterten Fluchtversuch [mehr...]

Wintersemester 2021


Sinn stiften, teilhaben, gestalten. sprache - macht - gesellschaft

Um Fragen von Sprache, Macht und Gesellschaft in Schule und darüber hinaus zu diskutieren, pflegen Forscher*innen aus Trier, Luxemburg und Wien den kontinuierlichen Austausch. "Bedingungen und Bezüge politischer und sprachlicher Bildung", der erste Band in der Buchreihe "sprache – macht – gesellschaft", kreist um gesellschaftliche Teilhabe und die Erziehung zur Mündigkeit. Die Gestaltung gesellschaftlicher Partizipation wird [mehr...]

Kulturelle Zirkulation im Habsburgerreich

Über Jahrhunderte hat Wien als Zentrum des habsburgischen Imperiums auf dessen Territorien kulturell ausgestrahlt und die kulturellen Eliten angezogen. Anders als in Paris, London oder Madrid führte das aber nicht zu einer hegemonialen, zentralistischen, habsburgischen Nationalkultur. Vielmehr bestätigt sich die Erkenntnis Herwig Münklers, dass es in Imperien keine klare Zentrum-Peripherie-Trennung gibt, dass vielmehr [mehr...]

Schöner leben mit Polyamorie? Ein Kasperltheater

"Bedeutet 'Liebe zu dritt' auch 'Spülen zu dritt'? Oder räumen die beteiligten Frauen einfach mehreren Männern hinterher?"

'Polyamory' ist mittlerweile in aller Munde, weil sie eine Befreiung aus traditionellen und einengenden Beziehungs- und Familienformen verspricht. Doch nicht nur individuell, auch gesellschaftlich bilden Liebesbeziehungen und Familien zentrale Lebensbereiche. Hier werden soziale [mehr...]

Was macht die Avantgarde zu unserer Zeitgenossin?

"Polyfrontal" – kein Wort, das in Wörterbüchern zu finden wäre, aber trotzdem intuitiv leicht zu verstehen ist. Mit ihren ungestümen ästhetischen Anschlägen auf den ‚öffentlichen Geschmack' überwand die frühe Avantgarde die bisherigen Wahrnehmungsgewohnheiten und kündigte eine neue Art die Welt zu sehen an. Ihre Kunst entstand in prinzipieller Auseinandersetzung mit den modernen Massenmedien. „Wann erzeugt die Technik [mehr...]

Eingezäunte Freiheit - Frankreich im 19. Jahrhundert

Frankreich im 19. Jahrhundert: Das erinnert an prunkvolle Boulevards, an Weltausstellungen, an den Eiffelturm als Symbol der bürgerlichen Fortschrittseuphorie, an rauschende Feste, aber auch an verkannte Künstler, an die Bohème des Montmartre, an weibliche Aktmodelle, an Kabaretts und Tanzlokale.

Eine widersprüchliche und abenteuerliche Welt [mehr...]

Sommersemester 2021


The Care Crisis - Causes and Solutions

Langfristig steigender Pflegebedarf, reduzierte Pflegefinanzierung und Zeitmangel, um für sich selbst und füreinander zu sorgen, haben zu einer Erschöpfung gesellschaftlicher Care-Ressourcen geführt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Pflege- und Sorgetätigkeiten eine unverzichtbare Grundbedingung menschlichen Lebens darstellen. Trotz der hohen gesellschaftlichen Bedeutung dieser Tätigkeiten gehören sie aber zu denen, die [mehr...]

Japan through the lens of the Tokyo Olympics

Das Beharren, Olympische Sommerspiele in Tokyo ungeachtet einer andauernden globalen Pandemie abzuhalten, ist nicht zuletzt den jahrelangen Vorbereitungen des Landes auf diesen Moment geschuldet. Wie dieses Sportevent Japan seit über einem Jahrzehnt in seinen Bann gezogen und für weitreichende Transformationen gesorgt hat, haben mehr als zwanzig Wissenschaftler:innen aus Tokyo und Wien in einem [mehr...]

Erlesene Szenen: Wie lesen wir (Literatur)?

Mit dem Begriff der Leseszene knüpft vorliegender Band an den bereits etablierten Begriff der Schreibszene an und begreift die Geschichte der Literatur vom Lesen bzw. von den Lektüren her. Poetische und poetologische, (literatur-)geschichtliche sowie materiale und auch mediale Dimensionen werden anhand einer Vielzahl beispielhafter Szenen des Lesens vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart untersucht. Im Mittelpunkt [mehr...]

Im Schatten von Nürnberg - Das Tokyo-Tribunal

Bis heute ist der Schwesterprozess des Nürnberger Prozesses in Japan, der Prozess in Tokyo, fast vergessen. Das ist insofern erstaunlich, weil er zu seiner Zeit ein vielbeachtetes Ereignis war. Elf Richter von elf Nationen saßen drei Jahre lang über 28 Angeklagte zu Gericht, allesamt Vertreter japanischer Eliten, Minister oder Generale. Es kam zu juristischen Kontroversen, etwa um den Angriffskrieg oder Handeln auf Befehl, die [mehr...]

Power and the Presidency in Kenya

Whenever an African president is elected, re-elected, leaves power or dies in office, the almost unlimited scope of presidential powers in African countries is, once again, on the agenda. Media reporters regularly publish lists of the longest-serving African presidents and political scientists have offered a myriad of tools to explore presidential systems in African countries. But why did, upon independence, almost all African states adopt a presidential system of rule? Put differently: what are the historical origins of [more...]

Wintersemester 2020


The Last Ghetto - An everyday history of Theresienstadt

Theresienstadt wurde von den Nazis zwischen November 1941 und Mai 1945 als ein Transitghetto für mittel- und westeuropäische Juden geführt, ehe diese in den Osten zur Ermordung verschleppt wurden. Theresienstadt war das letzte Ghetto, das befreit wurde - erst einen Tag nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. "The Last Ghetto" ist die erste tiefgründige analytische Geschichte der Häftlingsgesellschaft im Holocaust. Anstatt die [mehr...]

Hollywood im Zeitalter des Post Cinema

Wenn von Hollywood die Rede ist, meint man damit mehr als einen abendfüllenden Spielfilm. Hollywood verkörpert nicht nur eine bestimmte kulturelle Rolle des Kinos, sondern bildet auch einen spezifischen Blick auf die Welt aus, den es mit seinen Filmen realisiert. Doch was ist an Hollywood als einer zentralen Gestalt des Erzählkinos in Zeiten des Post Cinema immer noch interessant? Wie reagiert Hollywood auf die zunehmenden Serialisierungs- und Remedialisierungstendenzen des Filmischen? Wie [mehr...]

Umkämpfte Solidaritäten. Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft

Die Autor*innen des Bandes beschäftigen sich mit dem Wandel und der Komplexität von Solidaritätsvorstellungen. Lange Zeit war Solidarität eine Grundfeste der Arbeiter*innenbewegung und der politischen Linken. Ihr Begriff von Solidarität beruhte nicht auf Herkunft oder Nation, sondern auf Klasse. Seit kurzem beschwören auch rechte und rechtsextreme Parteien Solidarität. [mehr...]

Der Deutsche Klub. Austro-Nazis in der Hofburg

Dieses Buch über einen kaum erforschten Verein, der von 1908 bis 1939 in Wien bestand, lässt so manches in einem neuen Licht erscheinen, was sich in der Zwischenkriegszeit in Österreich zutrug: Das mächtige rechte Netzwerk des elitären Deutschen Klubs nahm auf vielfältige Weise Einfluss auf politische Entwicklungen in den 1920er-Jahren und war in den 1930er-Jahren maßgeblich an der nationalsozialistischen Unterwanderung [mehr...]